Ansprache des Künstlers Rainer Heckel November 2013
Anlässlich der Ausstellung „Goldene Zeiten“
Brigitte Krüner beschreitet zwei Wege in ihrer Auseinandersetzung mit der Malerei. Einem dürfen wir hier folgen. Der andere zeigt z. B. realistische Porträts von Mensch und Tier, was wir nicht vermuten, wenn wir in diesem Farbrausch stehen.
Es ist aber wichtig zu wissen, dass auch die detail-genaue Wiedergabe von Naturphänomenen Brigitte Krüner fesselt und reizt. Doch wir haben uns für das Ausstellen dieser Farberuptionen entschieden; zunächst einmal, weil es so überraschend ist, so gewaltig und eindrücklich. Das macht wohl dieses Rot - das macht wohl diese Gestik, dieses unbeschwerte Tanzen in und mit der Farbe. Rot ist nun ja eine spezielle, eine ganz spezielle Farbe. Wir bleiben prompt stehen, wenn sie auf der Straße vor unseren Augen auftaucht. Sie macht uns Angst, wenn sie aus Körpern ausfließt und bedroht uns, wenn sie von Vulkanen herab strömt. Man spricht von heißblütig, wenn man eine starke Emotion beschreiben will und eine uns äußerst intensiv bestimmende Gefühligkeit wird mit roten Herzen in Verbindung gebracht. Offensichtlich meint sie (die Farbe) bei Brigitte Krüner lustvolle Freude, Befreiung und emotionale Erhebung, die sie (Brigitte Krüner) erlebt und auf den vielen Reisen, überall da, wo die Natur ihr gewaltige Schauspiele bietet, wo starker Regen, heiße Geysire und unendliche Weiten sie berauschen. In der Malerei braucht das Rot Gegengewichte, um Klänge herzustellen, Bilder zu bauen. Die findet Brigitte Krüner intuitiv und leicht. Diese geradezu beneidenswerte Unbeschwertheit ist Ausdruck ihrer Lebenssituation - zu spüren sind "Goldene Zeiten“.
Pressemeldung: Marburger Sommerakademie 2014
http://www.op-marburg.de/Lokales/Kultur/Kultur-lokal/Nie-ohne-rotes-Bild
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